Frischluft tanken – So wichtig sind ausgedehnte Spaziergänge
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Wie oft und wie lange sollte man mit dem Hund hinaus? Wie sieht eine optimale Gassi-Routine aus? Welche Rassen sind besonders bewegungsfreudig und welche Hunde sind eher gemütlich unterwegs? Wir wollen Dir diese Fragen im aktuellen Artikel gerne beantworten und Dir weitere wertvolle Tipps auf den Weg mitgeben.
Wie oft und wie lange Dein Hund nach draußen möchte, ist ganz individuell. Nicht nur die jeweiligen Ansprüche Deiner Fellnase, auch Dein Alltag und Dein eigenes Befinden sind zu berücksichtigen. Relevant ist, dass Du mit Deinem Buddy einen gemeinsamen Nenner findest.
Die verschiedenen Anspruchstypen beim Spaziergang
Zunächst muss stets der Gesundheitszustand sowie das Alter berücksichtigt werden. Angeschlagene Hunde, Senioren sowie Welpen benötigen körperlich bedingt eher häufigeren, dafür kürzeren und ruhigeren Auslauf. Insbesondere Welpen dürfen nicht überfordert werden. Für sie ist die neue Welt mit den vielen überwältigenden Reizen schon aufregend genug. Ein Welpe sollte maximal 5 Minuten pro Lebensmonat am Stück laufen. Das wären bei einem 12 Wochen alten Hund gerade einmal 15 Minuten. Erscheint auf den ersten Blick nicht viel, aber wachsende Gelenke und Knochen müssen geschont werden. Grundsätzlich gilt bei Welpen: Weniger ist manchmal mehr. Hunde in ihrer Blütezeit benötigen hingegen ein abwechslungsreicheres, längeres Programm.
Nicht nur das Alter, auch die Rassen sind entscheidend. Hunde, die viel Auslauf benötigen, sind Rassen mit viel Energie und großen Bewegungsdrang: Terrier, Irish Setter, Border Collie, Australian Shepherd, Dalmatiner, Husky, Pudel, Samojede, Labradore und Golden Retriever
Hunde, die mit weniger Auslauf zufrieden und eher von der gemütlichen Fraktion stammen, sind: Bulldoggen, Chihuhua, Malteser, Japan Chin, Mops, Sharr-Pei, Zwergspitz, Deutsche Dogge, Neufundländer, Mastiff.
Spaziergänge sind wichtig für Körper und Seele
Unsere Hunde benötigen täglich ausreichend Bewegung, um körperlich sowie geistig fit zu bleiben. Grundsätzlich kann man zwischen zwei Kategorien unterscheiden. Größere Spaziergänge und kleinere Gassirunden zur Erledigung des Verdauungsgeschäfts. Ausgedehnte Ausflüge ins Freie sind wichtig für das körperliche und seelische Wohlbefinden. Nicht nur für Dich, auch für Deinen Buddy. Die Vorteile im Überblick:
- Frischluft tanken: Sauerstoff ist die Gelegenheit den Körper mit neuer Energie zu versorgen. Unter anderem wird die Durchblutung der Organe gestärkt. Dadurch wird der Organismus aktiver. Stress wird abgebaut.
- Quality time: Die Welt erkunden, Hunde-Abenteuer erleben. Durch die gemeinsame Zeit werden Bindung und Vertrauen gestärkt.
- Gewichtskontrolle: Durch die Bewegung werden zusätzliche Kalorien verbrannt und der Stoffwechsel angekurbelt.
- Kommunikation: Dein Buddy setzt durch das Pieseln Duftmarken. Beim Schnüffeln an markanten Stellen nimmt er andere Gerüche auf. Das ist praktisch Social Media für Hunde. Sie tauschen Informationen über den Urin aus.
- Gelenkfunktion & Körperform: Wer rastet, der rostet! Regelmäßige Bewegung lässt die Gelenke geschmeidig bleiben, stärkt Knochen und formt die Muskeln.
- Verdauungsförderung: Bewegung fördert die Verdauung. Bei jedem Gang nach draußen, kann Dein Buddy die Möglichkeit nutzen sich zu erleichtern.
Häufigkeit und Dauer der Frischluft-Touren
In der Regel muss ein Vierbeiner 4- bis 5-mal am Tag nach draußen. Manchmal reicht ein kurzes Pfoten-Vertreten im Garten oder vor der Tür. Auch ein kleiner Abstecher in den Park zum Austoben und Ablassen von Energie ist prima. Du solltest jedoch zumindest einen längeren Spaziergang am Tag einplanen.
Hunde sollten im Durchschnitt 1 bis 2 Stunden pro Tag nach draußen. Je nach Situation liegt ein täglicher intensiver Spaziergang nicht immer drin. Sollte die Zeit an einem Tag knapp sein, kann der kurze Spaziergang auch einfach zur Entspannung und intensivem Schnüffeln genutzt werden. Je nach Bewegungsdrang bieten sich für Spaziergang-Quickes auch actionreiche Bewegungsspiele wie Apportieren oder Agility-Übungen an. Zum Ausgleich planst Du einfach an einem anderen Tag eine größere Tour ein. Bewerte nicht jeden einzelnen Tag, sondern die Wochensumme von 7 bis 14 Stunden. Diese Zeit kannst Du auf mehrere Tage aufteilen. Das bedeutet aber nicht, dass an 5 Tagen ein Minimum in Ordnung ist und der Rest am Wochenende gnadenlos nachgeholt wird. Das kann auch kontraproduktiv sein. Die Balance zu finden, ist das Ziel.
Bei zu wenig Bewegung und fehlender geistiger Stimulierung, geraten Gefühlsleben sowie Verhalten Deines Buddys ins Wanken. Meist beginnt eine Kettenreaktion von unerwünschtem Verhalten. Ein ausgeglichener Alltag, Frischluft, Bewegung und das Glückshormon Serotonin sind oft der einfachste Schlüssel zur Zufriedenheit.
Wann ist die ideale Tageszeit für lange Spaziergänge
Die Frage kann man je nach Jahreszeit anders beantworten. Im Hochsommer sollte man die Hitze und pralle Sonne meiden. Dann bieten sich die Morgen- und Abendstunden an. Alternativ kannst Du natürlich auch tagsüber in den schattigen Wald oder auf Wege am Wasser ausweichen. Im Winter verschieben sich die Zeiten eher in den Tag.
Die Frage nach Häufigkeit und Uhrzeit der Spaziergänge kann nicht pauschal beantwortet werden. Wichtig sind feste Routinen im Hundealltag. Diese geben Deinem Buddy Sicherheit und Vertrauen. Als Richtwert gilt: mindestens einmal am Tag eine größere Strecke, plus mehrere kleine Gassirunden zur Erleichterung.
Dieser Ablauf wäre eine Möglichkeit für einen optimalen Auslauf:
- Start mit einem kurzen Gassi vor dem Frühstück oder direkt nach dem Aufstehen
- im Verlauf vom Vormittag ein weiteres kurzes Gassi
- über den Mittag bietet sich ein kleiner Spaziergang an
- am späteren Nachmittag oder frühen Abend schließlich die große Runde
- abschließend vor dem Schlafengehen nochmals ein kurzes Gassi.
Für Hunde, die mit zur Arbeit kommen, wäre der Ablauf im Prinzip ähnlich denkbar. Es empfiehlt sich jedoch bereits am frühen Morgen eine größere Strecke zu laufen. So wäre Dein Buddy bereits einen Teil seiner Energie los und kann den meist langweiligen Morgen seelenruhig verschlafen.
Damit Du keine Magendrehung riskierst, solltest Du Deinem Hund nach dem Fressen stets für mindestens eine Stunde Ruhe gönnen. Mit einem vollen Bauch sollten Spiele und größere Bewegungen möglichst vermieden werden.
Die Wohlfühlzone
Wenn Du Dir unsicher bist, in welchem Bereich die Wohlfühlzone hinsichtlich Ausflugslänge liegt, beginne besser mit einem kurzen ca. 30-minütigen Spaziergang. Das ist auch ein guter Start für den Frühlingsanfang. Mit den wärmeren, sonnigeren Tagen steigen die Aktivitäten. Jedoch ist es wie beim Sport. Die Kondition sollte langsam aufgebaut werden. Auch Dein Vierbeiner kann von zu langen Strecken oder zu intensiven Bewegungseinheiten Muskelkater bekommen. Sollte Dein Buddy nach dem Spaziergang immer noch mögen, kannst Du natürlich später erneut eine weitere Runde einplanen.
Es muss nicht alles nach einem exakten Plan laufen. Passe die Zeiten und Länge euren Bedürfnissen an und behalte stets das zeitliche Wochensoll im Auge. Die gemeinsame Zeit im Freien sollte euch beiden Spaß und Abwechslung bringen. Ein bloßer „stupid walk“ bringt keine Freude. Ausgedehnte Spaziergänge steigern nicht nur das Wohlbefinden, helfen beim Gewichtsmanagement, sondern reduzieren auch Stress. Körper und Geist werden mit Energie getankt. Und das definitiv Beste daran: Die Quality time mit Deinem besten Freund!
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