Hunde richtig baden: So wird es ein Wellness-Programm

Hunde richtig baden: So wird es ein Wellness-Programm

- Lesezeit: 3 Minuten - 

Was gehört unter anderem zu einem wunderbaren Hunde-Abenteuer? Richtig! Erde, Pfützen, Schlamm. Findet Hund dann sogar einen Bach oder Teich, gerne mit etwas Modder drin, Jackpot! Zum Schluss muss unser Vierbeiner schon ein bisschen stinkig & dreckig sein, ansonsten war der Ausflug nicht wirklich erfolgreich. Vermutlich, so zumindest die Überzeugung unserer Fellnasen. Wenn Du ehrlich bist, macht das Ganze ja auch eigentlich Spaß, oder? Es schafft lustige Erinnerungen und in der Regel sogar coole Fotos.

Aber spätestens daheim angekommen, stellt sich die Frage: Und nun? Was machen wir jetzt? Häufig bleibt keine andere Wahl. Der nächste Gang geht ins Badezimmer. Aber dort kommen auch schon die nächsten Überlegungen. Wie kannst Du den Hund richtig baden und daraus ein stressfreies Wellness-Programm kreieren? Wie oft dürfen Hunde baden? Was machst Du bei Angst oder Stress? Darf man den Hund nach dem Baden föhnen?

Wir wollen Dir Antworten liefern, sodass euer Hunde-Abenteuer auch einen ultimativen Abschluss finden kann.

Zuerst das Wichtigste: Wie oft sollte man einen Hund baden?

Das Baden oder auch Duschen ist ein wichtiger Bestandteil in der heutigen Fellpflege. Nicht nur Schönheit, auch Gesundheit und Wohlbefinden spielen eine entscheidende Rolle. Wie oft genau Du mit Deinem Buddy eine Badestunde einlegen kannst, hängst von vielen Faktoren ab. Unter anderem Fellart und Hautgesundheit. Eventuell bedarf es bei Hautkrankheiten oder Allergien sogar eine Spezialpflege. Bei medizinischen Unsicherheiten ist es ratsam, kurz den Tierarzt Deines Vertrauens zu kontaktieren.

Ansonsten solltest Du Deinen Buddy in der Regel nur dann baden, wenn es auch wirklich erforderlich ist. In vielen Fällen ist es ausreichend, das Fell gründlich auszubürsten. Ein leichtes Abbrausen mit klarem Wasser und einer kleinen Massage kann ebenfalls schon einiges aus dem Fell spülen. Aber sollte Dein Vierbeiner mit einer ordentlichen Schmutzschicht oder einem „unwiderstehlichen“ Duft zurückkommen, ist der Griff zur Bürste oder zum Handtuch wohl nicht ausreichend. Ein Abstecher in die Badewanne wird erforderlich. Es spricht auch wirklich nichts gegen ein ausgelassenes Bad, solange Du auf schonende und Hundehaut-freundliche Pflegeprodukte achtest. Im Idealfall merkst Du Dir folgende Regel: So selten wie möglich, so oft wie nötig einschäumen.

So weit, so gut: Wie kann ich meinem Hund die Angst vor dem Baden nehmen?

Nicht jeder Vierbeiner ist eine Wasserratte. In einen See zu springen ist auch etwas ganz anderes als ein Waschgang im Badezimmer. Wie kann man nun Deinem Hund die Angst vor dem Baden nehmen? Die ausführliche Beantwortung wäre praktisch ein eigener Artikel. Wir wollen Dir aber das Wichtigste auf den Weg geben. Zuallererst benötigst Du ganz viel Ruhe und Geduld. Mit Zeitdruck oder Stress werden Ängste nur verstärkt. Wenn es mit der Badewanne wirklich nicht klappt, so ein Teil kann aus Hundesicht schon sehr gruselig sein, versuche es zuerst mit der Dusche, sofern Du die Möglichkeit hast. Dann hilft viel Körperkontakt: Deine Nähe, Atmung, Duft und Herzschlag wirken beruhigend auf Deinen besten Freund. Er spürt, dass Du bei ihm bist.

Versuche die ganze Situation so angenehm wie möglich zu gestalten. Jeden noch so kleinen Schritt positiv, zum Beispiel mit den Lieblings-Leckerchen, zu verstärken. Schleckmatten oder ähnliche Hilfsmittel sind ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit für Ablenkung, Beruhigung und eine positive Verknüpfung zu sorgen.

Das Badezimmer muss vom Schrecken befreit werden. Da ist es hilfreich, wenn Du häufig mit Deinem Buddy ins Bad gehst und es passiert einfach nichts. Gähnende Langeweile. Dann aber plötzlich etwas ganz Tolles, wie ein Super-Leckerli oder ein kurzes Lieblings-Spiel. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Danach ist davor, nur wilder: Warum drehen Hunde nach dem Baden durch?

Du hast Deinem Buddy gerade ein entspanntes Wellness-Programm beschert. Alles war ganz friedlich. Doch dann, kaum fertig, geht der Turbo an. Er rennt stürmisch umher, schüttelt und wälzt sich, ist hyperaktiv. Kommt Dir das bekannt vor? Dann hast Du Dich bestimmt auch schon gefragt: Warum werden Hunde nach dem Baden so wild? Hier gibt es unterschiedliche Gründe.

  1. Es ist eine instinktive Reaktion auf das nasse bis feuchte Fell. Es fühlt sich ungewohnt an, hat den speziellen Eigengeruch verloren und Hund friert schneller. Die Körpertemperatur muss angeheizt werden.
  2. Eine Reaktion aus purer Freude. Nicht wenige Hunde lieben es einfach von Frauchen und Herrchen massiert, shampooniert und gepflegt zu werden. Sie nehmen es als erholsame Buddy-Time mit dem Resultat von frischer und entspannter Haut wahr.
  3. Die Alternative ist Stressabbau. Auch wenn Dein Buddy während der Prozedur ganz anständig war, kann es sein, dass es ihm in Wirklichkeit nicht gefällt. Auf diesem Weg baut er den aufgestauten Stress ab. Stell es Dir wie einen Vulkanausbruch vor.

Kurz gesagt: Was dem einen seine Freude, ist dem anderen sein Leid.

 

Abschließend: 10 Tipps für eine entspannte Badestunde

  1. Vorbereitung ist die halbe Miete. Hast Du an alles gedacht? Pflegeprodukte, Schwamm/ Bürste, saugfähiges Handtuch, Leckerlies? Liegt alles in Griffnähe?
  2. Auf die Wassertemperatur achten. Erst mit dem Handrücken testen, ob die Wohlfühltemperatur erreicht ist. Diese ist zwar individuell, liegt aber normalerweise bei 28-30 Grad Celsius. So wie wir es auch mögen. Ansonsten gilt, lieber etwas kälter als zu warm.
  3. Rutschen vermeiden. Bevor Dein Buddy in die Dusche oder Wanne steigt, zur Sicherheit eine Gummimatte auslegen.
  4. Spritzwasser kann beängstigend sein. In solchen Fällen den Wasserstrahl nie direkt auf den Hund richten, sondern die Wanne langsam mit fließendem Wasser füllen und das Wasser behutsam mit den Händen aufs Fell verteilen.
  5. Die richtigen Pflegeprodukte. Sie sollten schonend und auf die speziellen Bedürfnisse von Hunde abgestimmt sein. Achte darauf, dass keine Zusatzstoffe und Alkohol enthalten sind. Eine Hundeseife ist besonders bei sehr starken Verschmutzungen zum Schrubben geeignet.
  6. Langsam und strukturiert vorgehen. Bei den Beinen beginnen und langsam zum Bauch und zur Brust vorarbeiten. Anschließend werden Rücken und Nacken bearbeitet. Den Abschluss bildet der Kopf. An dieser Stelle sind Hunde meistens sehr empfindlich.
  7. Augen schützen. Auch schonende Naturprodukte sind unangenehm, wenn sie im Auge landen. Idealerweise nimmst Du schon etwas aufgeschäumte kleine Menge vom Shampoo für den Kopf.
  8. Ohne Stress und Hektik. Ruhe und Gelassenheit sind die Schlüssel zur Entspannung. Wenn Dein Buddy gerade nicht mitspielen will, baue Pausen ein. Spreche ihm mit ruhigen Worten Geduld und Mut zu. Manchmal braucht man einfach 5 Minuten länger.
  9. Auf Föhnen verzichten. Ähnlich wie beim Staubsauger kann das laute Föhngeräusch Angst auslösen. Auch kann die starke Wärme unangenehm empfunden werden. Lieber mit einem Handtuch kräftig abrubbeln und anschließend an einem warmen Plätzchen ohne Zugluft trocknen lassen. Im Sommer bietet sich ein ausgiebiges Sonnenbad zur Trocknung an.
  10. Positive Verknüpfung. Für manche Hunde bedeutet Baden wirklich Stress. Hier lohnt es sich, eine positive Verknüpfung aufzubauen. Der Gang ins Badezimmer, Einstieg in die Wanne, Stillsitzen usw. können direkt mit einem Lieblings-Leckerchen belohnt werden. Das kann die Stimmung deutlich heben.

Fazit: Mit der Auswahl von richtigen Pflegeprodukten steht einem regelmäßigen Bad nichts im Wege. Sei kreativ, mache das Badezimmer zu einer Wohlfühlzone für Deinen Buddy. Mit Ruhe, Gelassenheit und Geduld kannst Du die Badestunde für Deinen Buddy zu einem wunderbaren Wellness-Programm kreieren. Sollte es dann trotzdem mal in die Hose gehen, take it easy, beim nächsten Mal kann es nur besser werden.


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