Gastbeitrag von Susanne Seuffert: Alarmsignale bei Hunden und Katzen – Krankheiten frühzeitig erkennen

Gastbeitrag von Susanne Seuffert: Alarmsignale bei Hunden und Katzen – Krankheiten frühzeitig erkennen

Unsere Tiere verstecken größere und kleinere gesundheitliche Probleme oft sehr geschickt vor uns Menschen. Wenn du die Alarmsignale kennst, kannst du durch genaues Beobachten Probleme erkennen und entsprechend handeln.

Allgemeinbefinden:

ALARMSIGNAL 1: FIEBER:

In der Fachsprache Hyperthermie genannt, zeigt Fieber immer eine Übererwärmung des Körpers an. Mit Fieber reagiert der Organismus in der Regel auf virale Infektionen, das kann von einer Erkältung über einen Magen-/Darmvirus bis hin zu einer oft lebensbedrohlichen Infektion wie beispielsweise FIV, FeLV, FIP bei Katzen oder HCC, Leptospirose, Parvovirose oder auch Staupe bei Hunden alles sein.

Besorge dir ein gutes digitales Fieberthermometer für Tiere, verwende Gleitgel oder Vaseline und überprüfe die Temperatur. Wenn das Fieber über 24 Stunden anhält und eine starke Schwäche, oft verbunden mit Futterverweigerung dazu kommt, geh bitte mit deinem Liebling zum Tierarzt.

ALARMSIGNAL 2: KEIN APPETIT:

Manchmal haben unsere Tiere einfach weniger Appetit, es ist zu heiß, sie haben Stress usw.. Sollte die Fressunlust aber über Tage andauern und auch Leckerlis und Lieblingsfutter nichts helfen, solltest du es abklären lassen.

Gerade Katzen dürfen nicht länger als 24 Stunden komplett ohne Nahrungsaufnahme sein, da es sonst zu einer lebensgefährlichen Komplikation, der Hepatischen Lipidose kommen kann.

ALARMSIGNAL 3: ÜBERMÄßIGER HUNGER ODER DURST:

Polyphagie (Übermäßiger Hunger) oder Polydipsie (Übermäßiger Durst) ohne logischem Auslöser wie große Hitze oder Anstrengung können ein Hinweis auf verschiedene Krankheiten wie Diabetes mel., Nieren- oder Lebererkrankungen sein. Hier ist ein großes Blutbild empfehlenswert.

ALARMSIGNAL 4: GEWICHTSVERLUST:

Mangelnder Appetit, Parasiten oder auch Probleme im Maulbereich, wie Zahnfleischentzündungen oder kaputte Zähne sind meist schuld, wenn die Tiere weniger fressen als sonst und das Problem über einen längeren Zeitraum anhält (siehe Alarmsignal 2). Auch hier solltest du nach den Ursachen fahnden.

ALARMSIGNAL 5: ALLGEMEINES UNWOHLSEIN:

Auch unsere Tiere haben gute und weniger gute Tage, dennoch sollte es dich hellhörig werden lassen, wenn dein Tier auffallend viel schläft, weniger Appetit und keine Lust auf Spielen/Bewegung/Spaziergänge hat.

Wenn dein Liebling dann noch irgendwie „abwesend“ wirkt und zu nichts zu animieren ist, dann lass auch hier ein Blutbild machen, um abzuklären woran es liegen könnte.

Augen, Nase und Ohren:

ALARMSIGNAL 6: AUGEN:

Rote Augen, Nickhautvorfall und vermehrter Tränenfluss, oft verbunden mit Juckreiz können Hinweis für eine Allergie, aber auch eine bakterielle Bindehautentzündung sein.
Diese ist meist ansteckend, hier also auch die anderen vierbeinigen Mitbewohner genauer unter die Lupe nehmen.

Aber auch Clamydien, traumatische Verletzungen, Bluthochruck oder Diabetes können sich auf diese Weise zeigen. Wenn das Problem also nicht nur ein oder zwei Tage besteht und beispielsweise Euphrasia Augentropfen keine Wirkung zeigen, dann ab zum Doc.

ALARMSIGNAL 7: OHREN:

Häufiges Kratzen und Schütteln weisen uns sehr schnell auf Ohrenprobleme hin. Achte mal drauf, die Tiere legen auch oft den Kopf zur „problematischen Seite“.

Parasiten, Pilzbefall oder Verletzungen sind die häufigsten Ursachen und müssen behandelt werden, um keine Folgeschäden zu riskieren.

ALARMSIGNAL 8: NASE:

Ab und an zu Niesen ist auch für unsere Tiere völlig normal und ein Zeichen dafür, dass die Selbstreinigung des Organismus funktioniert.

Wenn das Niesen aber extrem häufig und vielleicht sogar von tränenden Augen begleitet wird, solltest du genauer hinsehen. Auch das kann auf eine Allergie hinweisen, aber eben auch auf eine virale Infektion wie beispielsweise Katzenschnupfen. Ebenso kann ein Fremdkörper in die Nase gelangt sein, den der Körper alleine nicht abniesen kann.

Atmung:

ALARMSIGNAL 9: ATEMBESCHWERDEN:

Eine beschleunigte Atmung kann ganz unspektakuläre Auslöser haben, Hitze, Rolligkeit oder Läufigkeit, Aufregung und Stress uvm. Hält das Problem aber an und kommt das Tier nicht zur Ruhe, muss es unbedingt abgeklärt werden.

ALARMSIGNAL 10: HUSTEN:

Ein trockener, bellender Husten ist meist eine Bronchienreizung, hier kannst du mit Hausmitteln für Linderung sorgen. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit, auch ein Salzwasservernebler leistet hier gute Dienste und sorge zudem dafür, dass dein Liebling genügend trinkt.

Klingt der Husten nach 2-3 Tagen nicht ab, kann eine Allergie, eine bakterielle Infektion wie Zwingerhusten oder auch eine Herzerkrankung zugrunde liegen. Also, ab zum Tierarzt.

Haut, Haare und Fell:

ALARMSIGNAL 11: KAHLE STELLEN:

Kahle Stellen und Löcher im Fellkleid sind meist die Folge von vermehrtem Kratzen und Lecken. Oft ist dies ein Zeichen von Langeweile oder auch Stress, die unsere Tiere zu dieser Übersprungshandlung animieren.

Aber auch Pilzbefall kann für den Haarausfall verantwortlich sein. In beiden Fällen ist schnelles Handeln wichtig, da sich gerade die Übersprungshandlungen sonst gerne verselbstständigen.

ALARMSIGNAL 12: HAARAUSFALL:

Tierhalter kennen das Problem leider meist zu gut, unsere Tiere haaren und gerade zur Fellwechselzeit im Frühjahr und Herbst finden wir die Haare überall.

Sollte das Fell aber zudem stumpf wirken, das Haarkleid deutlich dünner werden, könnte auch eine Mangelerscheinung oder ein Parasitenbefall der Grund sein, also ab zum Tierarzt.

ALARMSIGNAL 13: SCHUPPENBILDUNG UND JUCKREIZ:

Trockene Haut, die für die Schuppenbildung oft in Verbindung mit Juckreiz verantwortlich ist, kann verschiedene Ursachen haben. Zu trockene Raumluft, Allergien, Nährstoffmangel, Stoffwechselprobleme oder eine Pilzinfektion.

Hält das Problem an und lässt sich auch durch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit nicht beheben, solltest du einen Tierarzt konsultieren.

ALARMSIGNAL 14: ABSZESSE:

Egal ob Freigänger, Stubentiger oder auf der Hundewiese, kleinere Raufereien gehören meist dazu und sind in der Regel harmlos.

Dennoch solltest du ein Auge auf Verletzungen haben, denn an Biss- oder Kratzstellen bilden sich leider gerne mal Abszesse. Die Stellen sind schmerzhaft, meist gerötet und warm. Es bilden sich Schwellungen. Ein Abszess muss geöffnet und antiseptisch behandelt werden, da es sonst zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann.

Magen-, Darm- und Ausscheidungsprobleme:

ALARMSIGNAL 15: ERBRECHEN:

Hier musst du klar unterscheiden, ob es sich um ein Erbrechen in Form von herausgewürgten Haarballen oder als Folge von zu schnellem Herunterschlingen ist oder ob das Problem wiederholt auftritt.

Während die beiden erst genannten völlig harmlos sind, solltest du in anderen Fällen genauer hinsehen. Kommt vielleicht sogar noch Fieber oder ein schlechtes Allgemeinbefinden hinzu, dann konsultiere bitte einen Tierarzt.

Achtung: Wenn das Erbrochene nach Kot riecht und auffallend dunkel gefärbt ist, suche bitte sofort einen Tierarzt aus, es kann sich um einen lebensgefährlichen Darmverschluss handeln.

ALARMSIGNAL 16: DURCHFALL:

Auch Durchfall kann unterschiedliche Ursachen haben, ein Tag Schonkost (gekochtes Hühnchen, evtl. etwas Reis und Moro´sche Karottensuppe) reicht in vielen Fällen aus. Wenn der Durchfall länger anhält, muss auch das medizinisch abgeklärt werden.

ALARMSIGNAL 17: VERSTOPFUNG:

Flüssigkeitsmangel, falsche Ernährung (Knochenfütterung!) oder zu wenig Bewegung oft verbunden mit Übergewicht sind häufige Gründe für die Obstipation. Erste Maßnahmen wären etwas Öl ins Futter zu geben oder auch laktosehaltige Milch anzubieten.

Wenn diese Maßnahmen keinen Erfolg bringen, empfehle ich dir eine Kontrolle. Ein Darmverschluss wäre eine fatale Komplikation.

ALARMSIGNAL 18: MAULGERUCH:

Dass der Atem unserer Tiere nicht immer wohlriechend ist, wissen wir alle. Mundgeruch oder übermäßiger Speichelfluss  können aber auch auf Zahn– und/oder Stoffwechselprobleme hinweisen.

Wenn es dich also wiederholt schüttelt, wenn dir dein Liebling nahe kommt, dann lass es beim nächsten Tierarztbesuch kontrollieren.

ALARMSIGNAL 19: HARNAUFFÄLLIGKEITEN:

Gesunder Urin hat eine klare, hellgelbe Farbe.

Als Folge einer Entzündung kann dieser trüb und manchmal aufgrund von Blutbeimengungen sogar rötlich sein. Auch ein strenger, beißender Geruch und/oder eine starke Abweichung der Urinmenge sollte dich aufmerksam machen. Die Probleme können von einer Harnblasenentzündung bis hin zu Nieren- oder Leberproblemen reichen. Eine einfache Urinuntersuchung sorgt hier für Klarheit.

Falls du zu dem ein oder anderen Alarmsignal Fragen hast, melde dich gerne.

Alles Liebe

Susanne

 

QUELLE: Pfotencafe.de: 20 Alarmsignale bei Hunden und Katzen - Krankheiten frühzeitig erkennen - Pfotencafe - Leben mit Hund und Katze

 


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