Nachhaltiges Hundeleben – 8 einfache Anregungen den ökologischen Pfotenabdruck zu verkleinern

Nachhaltiges Hundeleben – 8 einfache Anregungen den ökologischen Pfotenabdruck zu verkleinern

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Nicht immer einfach: Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung, den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Im vollgepackten Alltag gehen unsere Vorsätze leider schnell verloren. Gewohnheiten und teils - wenn wir ehrlich sind - auch Bequemlichkeit hindern uns daran. Plastiksäckchen für den Kot, Snacks in Aluminium-Dosen, Spielzeug und Zubehör aus Kunststoff, Accessoires aus China.

Dabei ist es eigentlich einfach: Schon kleinste Veränderungen können den ökologischen Pfoten- und Fußabdruck verkleinern. Inzwischen gibt es fast für alles eine umweltfreundliche Alternative. Wir haben für Dich 8 schnell umsetzbare Anregungen für ein nachhaltigeres Hundeleben zusammengestellt. Was genau Du direkt verändern kannst, erfährst Du hier.

  1. Alternativen in der Hundeernährung: Insekten anstatt Fisch & Fleisch

Der größte Punkt für eine ökologische Negativbilanz ist gemäß einer amerikanischen Studie im Fachjournal Plos One* der Fleischkonsum unserer Fellnasen. Der Geopraph Gregory S. Okin untersuchte darin die Ernährung von Hunden und Katzen -- mit Fokus auf Fleischkonsum. Das Resultat: Bei der Herstellung der Nahrungsmittel für Haustiere fallen jedes Jahr immense Treibhausgase an, die etwa 64 Millionen Tonnen CO2 entsprechen. Das entspricht ungefähr dem jährlichen Ausstoß von 13 Millionen Autos.

Die Fleischproduktion ist eine enorme Belastung für die Umwelt. Sie verbraucht erheblich mehr Energie, Landfläche und Wasser als alternative Nahrung auf Pflanzen- oder Insektenbasis. Nicht zu vergessen: Massentierhaltung ist ethisch nicht zu vertreten. Das Fleisch ist zudem mit Antibiotika, genetischen Modifikationen, chemischen Behandlungen zur Mästung sowie Stresshormonen belastet.

Da Hunde Allesfresser (Omnivoren) sind, kann im nachhaltigen Futter der Fleisch- und Fischgehalt reduziert werden. Eine ausgezeichnete alternative Proteinquelle sind Insekten. Sie bestechen durch einen hohen Proteingehalt, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen sowie unzählige Aminosäuren.

Wenn Du auf Fleisch nicht verzichten möchtest, kannst Du auf regionale Bioqualität achten. Auf diesem Weg unterstützt Du kleinere Betriebe, die Wert auf eine artgerechte und gesunde Haltung legen. Auch die Produktion von Futter und Leckerchen sollte in deutschen Manufakturen, für die Qualität wichtiger als Quantität ist, erfolgen. Denn Regionalität bedeutet gleichzeitig auch kurze Transportwege.

  1. Müllberg reduzieren: Resteverwertung für die Fellnase

Falls Du Dich für Fertigfutter entschieden hast, bedeutet dies leider auch einen erhöhten Verpackungsmüll. Den kannst Du vermeiden, indem Du gelegentlich eine Dose aussetzt. Du hast zu viel Kürbis oder anderes Gemüse übrig? Dein Vierbeiner kann ohne Bedenken einen regelmäßigen Veggieday einlegen. Du kannst sogar für Deinen Buddy gelegentlich mitkochen, in dem Du für ihn einfach eine Portion von Dir abschöpfst. Über Reste von Quark oder Hüttenkäse mit etwas gehobelten Gemüse und Haferflocken macht praktisch jede Fellnase gerne her. Natürlich alles ohne Gewürze und unter Berücksichtigung der erlaubten Nahrungsmittel für Hunde. Der Magen Deiner Fellnase sollte dies zudem auch vertagen können.

  1. Den Konsum überdenken

Modedesignerin Vivienne Westwood hat es auf den Punkt gebracht: „Kauft weniger, sucht es sorgfältig aus, lasst es beständig sein.“

Damit wir den ökologischen Pfotenabdruck unserer Vierbeiner reduzieren können, ist es erforderlich den Konsum zu überdenken. Hochwertige und langlebige Materialien aus der Natur sind eine deutlich bessere Alternative zu Kunststoff-Produkten. Ohne Weichmacher oder andere chemische Zusatzstoffe: achte bei Spielzeugen, Bürsten, Kämme, Leinen und Co. auf die Verwendung von natürlichen Materialien sowie Herstellung bei regionalen Manufakturen. Sicherlich sind diese teurer, dafür jedoch hochwertiger, langlebiger und umweltfreundlicher.

  1. Es muss nicht immer alles neu sein: Spielzeug aus recycelten Materialien

Oft lohnt sich auch ein Blick in die Tauschbörse oder auf das Schwarze Brett. Nicht alles muss immer neu angeschafft werden. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch Ressourcen. Gleiches gilt für Deine ausrangierten Sachen. Zubehör, das Du nicht mehr brauchst, musst Du nicht entsorgen. Du kannst es entweder spenden oder ebenfalls auf Börsen anbieten.

Du hast noch ausrangierte Kleidung? Wunderbar! Daraus lässt sich leicht ein spannender Schnüffelteppich basteln. Vieles lässt sich im Haushalt als Beschäftigungsmöglichkeit einsetzen. Mit etwas kreativer Gestaltung kann ein alter Karton oder WC-Rollen ein wenig Abwechslung in den Alltag bringen. Auch wenn es nur zum Zerfetzen ist, für die meisten Vierbeiner sind das dir größten Freuden.

  1. Nachhaltigkeit auch bei Versand und Verpackung

Für eine enkelfreundliche Zukunft muss Müll und Umweltverschmutzung möglichst vermieden werden. Die Verpackungen sollten stets recycelt und dem Materialkreislauf zurückgeführt werden. Hierzu eignet sich unter anderem Mono-Kunststoffe. Der Recyclingexperte Interseroh hat sich genau diesem Thema angenommen und eine Zertifizierung "Made for recycling" hervorgebracht. Produktverpackungen mit diesem strengen Siegel haben eine hohe Recyclingfähigkeit und können dem Kreislauf mit weniger Energieaufwand zurückgeführt werden.

In der Logistik entstehen leider unvermeidbare Treibhausgase wie CO₂, diese können mit einer umweltfreundlichen Lieferung eingespart werden. Einen solchen klimaneutralen Versand bietet zum Beispiel DHL mit Go Green. Daneben kannst Du darauf achten, unnötige Bestellungen zu vermeiden. Anstatt viele kleine, besser eine größere Bestellung aufgeben.

  1. Mehr Bewegung - weniger Autofahrten

Versuche möglichst viele Fahrten mit dem Auto zu vermeiden. Deine Lieblingsgassirunde im Wald liegt nicht direkt vor der Türe? Wie wäre es, wenn Du den täglichen Spaziergang ausweitest und auch Strecken gehst, die vielleicht nicht ganz so attraktiv sind. Für Deinen Buddy wird es trotzdem spannend sein, allein die ganzen Eindrücke und Schnüffelmöglichkeiten. Das ist besser als jede Autofahrt und hält euch beide fit.

Auch eine Fahrt mit dem Zug oder Bus ist eine tolle Möglichkeit, Ressourcen zu schonen und die CO2-Belastung zu verringern. Ihr könnt das ebenfalls als Training oder Maßnahme zur Teambildung sehen, denn für Hunde sind die öffentlichen Verkehrsmittel häufig sehr aufregend. Umso toller ist es, wenn Dein bester Freund lernt, dass er sich immer auf Dich verlassen kann und Du ihn sicher durch jede Herausforderung führen kannst.

Eine andere Möglichkeit: Fahrrad mit Anhänger oder Körbchen speziell für Hunde. Eventuell ist Dein Hund anfangs bei dieser Fortbewegungsmethode skeptisch, aber mit einem entspannten Training und positiver Verstärkung keine unüberwindbare Hürde.

  1. Umweltfreundliche Hundekotbeutel: plastikfrei, recycelt & nachhaltig

Bei einer gesunden Hundeverdauung wirst Du im Durchschnitt 1.000 Häufchen jährlich aufsammeln dürfen. Für die meisten ist es selbstverständlich, dass der Kot auf Wiesen und Wegen aufgesammelt wird. Leider sieht man dennoch immer wieder vergessene oder verlorene Plastikbeutel in der Landschaft liegen. Das ist nicht nur schlecht für die Natur, auch ärgerlich für die Mitmenschen. Die gängigen Kotbeutel sind nicht kompostierbar, eine Zersetzung von Plastik dauert 100 bis 200 Jahre. Der Wechsel auf eine umweltfreundliche Alternative geht schnell und unkompliziert. Es gibt mittlerweile zahlreiche biologische Hundekotbeutel aus nachhaltigen Rohstoffen wie Maisstärke. In der Regel sind diese Beutel durch ihre Zusammensetzung innerhalb von maximal 2 Jahren zersetzt, sollten sie doch mal unterwegs verloren gehen.

Hundekotbeutel aus recyceltem Kunststoff sind ebenfalls eine umweltfreundliche Alternative. Sie verbrauchen weniger wertvolle Ressourcen und sparen bei der Herstellung Energie, also auch CO₂. Die wohl beste Ökobilanz bietet die Aufnahme über recycelter Pappe genauer gesagt Altpapier - sogenannte Schaufeltüten.

Aber egal aus welchem Material die Bio-Beutel sind, sie gehören in den Restmüll. Aufgrund der krank machenden Keime ist eine fachgerechte Entsorgung erforderlich. In der Verbrennungsanlage sind sie jedoch deutlich umweltschonender als Tüten aus Polyethylen.

  1. Umweltfreundliche Pflege

Oft reicht eine Handvoll Utensilien und eine richtige Pflegekombination aus. Hierbei solltest Du darauf achten, dass die Flaschen und Tiegel aus nachwachsenden, biobasierten Rohstoffen wie Zuckerrohrbasis, beispielsweise dem GREEN PE, sind.

Auch die Inhaltsstoffe sollten frei von Parabenen, Silikonen und Sulfaten sein. Kein Palmöl sowie keine Chemie beinhalten. Wer die Möglichkeit hat einen Hundepool oder eine Hundewanne im Garten aufzustellen, kann zudem mit dem gebrauchten Wasser - wenn er naturreine Inhaltsstoffe verwendet - am Abend die Blumen gießen.

Unser Fazit

Es gibt nicht den einen richtigen Weg in eine bessere Zukunft. Speziell die Themen Ernährung, Lebensweise und Tierhaltung sind so individuell, wie es Ameisen gibt. Daher solltest Du Dich nicht verrückt machen. Habe Geduld und verändere Stück für Stück einzelne Gewohnheiten. Auch, wenn sie noch so unscheinbar sind. Das nachhaltige Bewusstsein ist entscheidend.

In Afrika gibt es ein einfaches, aber überzeugendes Sprichwort: „Wenn an vielen kleinen Orten viele kleine Menschen viele kleine Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde verändern.

 

Quelle:

*Studie: Environmental impacts of food consumption by dogs and cats

 


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