Heiße Sommertage – Hitzeschlag beim Hund vorbeugen
- Lesezeit: 3 Minuten -
Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum Deine Fellnase besonders im Sommer gerne ein Loch in den Garten buddelt? Dein Hund will Dir nicht bei der Gartenarbeit helfen – die Kuhle soll als kühlender Schlafplatz dienen. Hunde suchen im Sommer instinktiv Schatten und Abkühlung. Hitze belastet den Kreislauf und erhöht die Körpertemperatur. Darum ist es wichtig, besonders die Stärke der Sonne richtig einzuschätzen und bei hohen Temperaturen auf Deinen Hund zu achten. Sollte der Verdacht auf einen Hitzeschlag bestehen, ist umgehende Handlung erforderlich. Alles, was Du dazu wissen musst, erfährst Du hier.
Achtung: So entstehen Hitzeschlag und Sonnenstich bei Hunden
Vielleicht kennst Du sie auch – Pfotenabdrücke auf den Fliesen. Hunde besitzen nur wenige Schweißdrüsen an den Pfoten, sie haben dadurch kaum eine Möglichkeit zu schwitzen. Sie regulieren stattdessen ihre Körpertemperatur durch Hecheln und geben dadurch Wärme an die Umgebung ab.
Ist ein Vierbeiner konstant der prallen Sonne oder starker Hitze ausgesetzt, droht eine Überhitzung und im schlimmsten Fall der Hitzeschlag. Steigt die Körpertemperatur auf über 40 °C und kann Dein Hund die überschüssige Wärme nicht mehr ausreichend abgeben, kann es zu Kreislaufbeschwerden und einer lebensbedrohlichen Situation kommen.
Vierbeiner können im Übrigen auch einen Sonnenstich bekommen. Wie bei uns Zweibeinern ist dafür nicht unbedingt Hitze, sondern direkte, starke Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken verantwortlich. Das Gehirn wird dabei übermäßig erwärmt. Auch in diesem Fall ist sofort eine kühle, luftige Umgebung im Schatten und ausreichend Flüssigkeitszufuhr wichtig. Tritt innerhalb kurzer Zeit keine Erholung ein, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Niemals Hunde im Sommer allein im Auto zurücklassen!
Auch nicht mit leicht geöffneten Scheiben oder nur kurz!
Bei Außentemperaturen über 30 °C kann die Innentemperatur in einem Pkw schnell über 50 °C ansteigen. Innerhalb von 15 Minuten kann so Deine Fellnase einen lebensgefährlichen Hitzeschlag bekommen. Auch Vorsichtsmaßnahmen wie leicht geöffnete Scheiben oder ein Schattenplatz können nicht verhindern, dass sich Dein Auto in einen Backofen verwandelt. So kann ein kurzer Sprung ins Geschäft für Deinen Hund schnell lebensbedrohlich werden.
Warnsignale für einen Hitzeschlag beim Hund erkennen
Erste Anzeichen für Überhitzung: sehr starkes Hecheln mit einem offenen Fang und lang heraushängender Zunge sowie einer schnellen, flachen Atmung – bis zu hundertmal schneller als üblich.
Bei diesen Anzeichen musst Du sofort handeln:
- starkes, schnelles Hecheln
- schnelle, flache Atmung
- erhöhter Speichelfluss
- weit heraushängende Zunge
- hohe Körpertemperatur
- Erschöpfung oder Apathie
- schwankender Gang
- Herzrasen
- glasiger Blick
- Angst und Unruhe
- evtl. Erbrechen, Durchfall
Ein Hitzeschlag führt schließlich zu einem Zusammenbruch und einem Schockzustand. Zunge und Zahnfleisch verfärben sich auffällig blau bis violette, es folgen Krämpfe und Zittern bis zur Bewusstlosigkeit und zum Koma. Ohne Behandlung kommt es zu einem ausgeprägten Hirnödem und schließlich zum Tod durch Herz- und Atemstillstand.
Erste Hilfe bei Vierbeinern mit Hitzeschlag
- Sofort und kontrolliert abkühlen
Vorsicht: Eine zu schnelle, plötzliche Abkühlung mit eiskaltem Wasser kann zum Schock führen.
- Kühlung immer bei den Beinen beginnen und langsam zum Körper und Nacken vorarbeiten.
- Den Vierbeiner in eine kühlere Umgebung bringen.
- Beine mit kühlen, feuchten Handtüchern umwickeln oder in ein nicht zu kaltes Wasserbad stellen.
- Lauwarmes Wasser zum Trinken anbieten, aber nicht zur Aufnahme zwingen.
- Ziel: Die Körpertemperatur auf 39,5 °C senken.
- Nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen direkt zum Tierarzt
Bevor Du Dich auf den Weg machst, kündige euren Besuch vorher an. Achte auf die Temperatur im Fahrzeug, die Umgebungstemperatur sollte weiterhin möglichst kühl sein. Beim Tierarzt wird Dein Vierbeiner mit Infusionen und Medikamenten versorgt – der Kreislauf stabilisiert.
Tipps zur Vermeidung von Hitzeerschöpfung bei Hunden
- Spaziergänge in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen.
- Routen mit möglichst viel Schatten und Möglichkeiten für Abkühlung wählen.
- Ausreichend Pausen während der Bewegung einplanen.
- Reduzierung von Aktivitäten im Freien.
- Mittagshitze vermeiden und Schattenplätze bevorzugen.
- Stets Möglichkeiten für einen kühlen Rückzugsort anbieten.
- Ausreichend Wasser zur Verfügung stellen: bei hohen Temperaturen 100 bis 150 ml je kg Körpergewicht.
- Einen zu engen Maulkorb vermeiden, um das Hecheln nicht zu erschweren.
Kein Risiko eingehen
In der freien Natur suchen Tiere bei Hitze und starker Sonne in der Regel schattige Plätze auf und vermeiden Überanstrengungen. Gemeinsame Aktivitäten im Sommer sind etwas Wunderbares. Wenn das Thermometer jedoch in die Höhe zu klettern verspricht, lasse Deine Fellnase lieber zu Hause und verlege die Spaziergänge stattdessen in die Randstunden des Tages. Dies gilt besonders für geschwächte Vierbeiner, Senioren und Herzpatienten. Auch Hunde wie Möpse oder Bulldoggen mit zuchtbedingten verkürzten Nasen haben bei großer Hitze Schwierigkeiten, da ihre Wärmeregulation stark eingeschränkt ist.
Wenn Du die Sonne und Temperatur stets gut im Auge behältst, Deinen Buddy aufmerksam beobachtest und ausreichend für Schatten, Abkühlung sowie Trinkwasser sorgst, kann in der Regel nichts passieren.
Hast Du noch Ergänzungen? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Wir freuen uns über Deinen Kommentar.