Checkliste für Hundeapotheke & Erste-Hilfe-Set

- Lesezeit: 3 Minuten - 

Die Situation kennst Du eventuell auch: Es ist Sonntag, Du bist mit Deinem Buddy in der Natur unterwegs. Es geht über Stock & Stein. Ein spannendes Hundeabenteuer. Doch dann der Schreckmoment, die Wolfskralle ist eingerissen, es blutet. Nun gibt es normalerweise zwei Möglichkeiten: Du fährst zum tierärztlichen Notdienst, unter Umständen inklusive langer Wartezeit und hoher Rechnung. Oder Du behandelst die kleine Verletzung zunächst zu Hause.

Für uns Zweibeiner sind eine Hausapotheke und ein Erste-Hilfe-Set üblicherweise selbstverständlich. An unsere Vierbeiner denken dabei jedoch nur wenige. Dabei steht doch die Gesundheit bei allen Familienmitgliedern an erster Stelle. Ist eine Haustierapotheke sinnvoll? Was beinhaltet sie? Kann man Hunden auch Medikamente für Menschen geben? Wir haben für Dich eine übersichtliche Checkliste zusammengestellt und beantworten Dir die brennendsten Fragen in diesem Zusammenhang.

Wann ist eine Haustierapotheke sinnvoll und wann solltest Du auf jeden Fall zum Tierarzt?

Diese Beschwerden lassen sich leicht mithilfe einer gut sortierten Apotheke lindern:

• Eingerissene Krallen, zulange Wolfskrallen sind prädestiniert
• Leichte Schnittwunden an der Pfote, zum Beispiel durch Scherben oder scharfe Steine
• Generell leichte Verletzungen
• Insektenstiche oder Zeckenbisse
• Kurzzeitig tränende Augen, gereizte Ohren
• Durchfall

Behalte Deinen Buddy stets im Auge. Verändert sich das Verhalten, geht es ihm schlechter, halten die Beschwerden an oder wenn Du Bedenken hast, immer den Tierarzt Deines Vertrauens kontaktieren.

Höre immer auf Dein Bauchgefühl.

Bei diesen schnell lebensbedrohlichen Beschwerden auf jeden Fall schnellstmöglich zum Tiernotdienst:

• Schwerwiegende Verletzungen
• Vergiftungen durch Hausmittel, giftige Lebensmittel oder Pflanzen
• Aufnahme von Giftködern und anderen Gegenständen
• Knochenbrüche, starke Quetschungen
• Starke allergische Reaktionen
• Atemnot
• Hitzeschlag
• Magendrehung
• Verbrennungen

Für alle Fälle solltest Du Dir die Rufnummer Deines Tierarztes unter den Notfallkontakten speichern.

Falls er keine 24 Stunden-Erreichbarkeit hat, zusätzlich die Telefonnummer vom nächsten tierärztlichen Notdienst speichern. Dummerweise passieren Unfälle gerne außerhalb der Sprechstundenzeiten.

Wichtig im Notfall: Ruhe bewahren, Durchatmen, Situation erfassen, Deinen Tierarzt oder die Tierklinik verständigen und Erste Hilfe leisten. Melde Deinen Notfall immer vorher an. So können sich alle vor Ort auf Dein Eintreffen vorbereiten und Dir wertvolle Hinweise zur Erstversorgung oder zum Transport geben.

Eine gute Vorbereitung ist oft der Retter in der Not. Unsere Checkliste für Deine Hundeapotheke

Deine Hundeapotheke sollte individuell sein. Jeder Vierbeiner hat andere Bedürfnisse und Eigenarten. Manche Fellnasen haben ein Talent dafür, sich die Wolfskralle einzureißen, andere wiederum sammeln praktisch Verletzungen an den Pfotenballen.

Wir haben Dir eine solide Grundausstattung aufgelistet, die Du dann beliebig erweitern kannst.

 
Material & Hilfsmittel

• Zeckenzange, Pinzette
• Krallenzange und Krallenpfeile
• Fieberthermometer (digital)
• Maulschlinge
• Desinfektionsmittel für Gegenstände und Hände
• Verbandsmaterials wie Mullkompressen, selbsthaftende Binden, Mulltupfer
• Wattestäbchen
• Einweghandschuhe & Verbandsschere
• Einwegspritze zur Reinigung und Ausspülung
• Baby- oder Hundesocken um verletzte Pfoten zu schützen

Medikamente & Versorgung

• Kochsalzlösung oder antiseptisches Mittel zur Reinigung der Verletzung
• Zinksalbe oder vergleichbare Salbe/ Spray zur Wundbehandlung
• Salbe gegen Schwellungen und/oder Insektenstichen
• Vaseline (zum Einführen des Fieberthermometers)
• Entwurmungsmittel
• Kohletabletten
• Augen- und Ohrtropfen
• Notfalltropfen für Tiere

Achtung: Diese Medikamente darfst Du Deinem Hund nicht geben!

Medikamente aus Deiner eigenen Hausapotheke solltest Du möglichst nicht Deinem Buddy geben. Je nach Mittel könnte es sehr schnell gefährlich werden. Bevor Du etwas aus der Humanmedizin verabreichst, halte zur Sicherheit immer vorher Rücksprache mit Deinem Tierarzt.

Wir haben Dir eine grobe Übersicht zusammengestellt. Natürlich wäre diese Liste noch beliebig erweiterbar:

• Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol
• Schlaf- und Beruhigungsmittel
• Hormonpräparate
• Psychopharmaka
• Hustensäfte

Für Ausflüge oder größeren Gassi-Touren: Ein kleines Notfall-Set

Für unterwegs ist ein kleines Notfall-Set nur mit dem Nötigsten sehr empfehlenswert. Darin enthalten sind verschiedene Utensilien zur Erstversorgung von Wunden und Entfernung von Zecken.

Hier bietet sich an: Verbandsmaterial, Pinzette, Zeckenzange, Einweghandschuhe, Maulschlaufe, desinfizierendes und wundbehandelndes Spray für Hunde, eine kleine Socke für die Pfoten.

Fazit: Im Leben können immer wieder kleinere und größere Unfälle passieren. Eine Hundeapotheke schafft Sicherheit und kann Dir bei kleineren Angelegenheiten den Weg zum Tierarzt ersparen. Das spart nicht nur Zeit, sondern schont auch Nerven und den Geldbeutel. Mit der Zeit wirst Du mehr Erfahrungen sammeln und Situationen besser beurteilen können. Je gründlicher Du auf Notfälle vorbereitet bist, desto besser kannst Du bei Bedarf Deinem Buddy helfen. Das betrifft selbstverständlich nur alltägliche Beschwerden. Die Haustierapotheke ersetzt im Ernstfall oder bei lang anhaltenden Beschwerden nicht den Besuch bei Deinem Tierarzt.