Gastbeitrag von Susanne Seuffert: SUP – Kajak – Schwimmen – Wassersport mit Hund

Gastbeitrag von Susanne Seuffert: SUP – Kajak – Schwimmen – Wassersport mit Hund

Hunde und Wasser – meist eine innige Liebe.

Gerade bei anstehenden hochsommerlichen Temperaturen fühlen sich die meisten Hunde vom Wasser magisch angezogen. Entweder als Schwimmer oder auch als Begleiter bei SUP- oder Kajaktouren.

Schwimmen baut nicht nur die Muskulatur auf und schont dabei die Gelenke, es verschafft auch schnelle Abkühlung und macht zudem so richtig Spaß. Dennoch solltest du ein paar Regeln am und im Wasser beachten, damit die Freude auch ungetrübt bleibt.

Wo kannst du mit deinem Hund ans oder ins Wasser?

Die erste Frage sollte immer lauten: Sind Hunde hier erlaubt und ist das Gewässer sicher. Starke Strömungen, aber auch zu viele Badegäste und Wassersportler können hier schnell zum Problem werden. In stillstehenden Teichen und größeren Pfützen tummeln sich gern mal Einzeller wie Giardien, die uns und besonders den Hunden das Leben schwer machen können.

Wann ist die beste Zeit fürs Hundebad und wie lange sollte es dauern?

Ein voller Magen schwimmt nicht gerne, das gilt für Mensch und Tier. Diesen Satz kennen die meisten schon aus der Kindheit. Daher lieber nach dem Essen noch ein Stündchen warten und erst dann in den See springen.

In der prallen Mittagssonne bekommen gerade Hunde mit etwas dünnerem Fell auch schnell einen Sonnenbrand, daher solltest du die Zeit zwischen 11 Uhr und 15 Uhr eher meiden. Besonders auf dem SUP musst du aufpassen, da ihr beide auf dem Wasser noch mehr gefährdet seid.

Zur Badedauer gibt es keine klaren Regeln, da dies natürlich sowohl vom Ort als auch vom Gesundheitszustand und der Fitness des Hundes abhängt. Da sich unsere Vierbeiner aber vor Begeisterung gern überschätzen, ist es deine Aufgabe, darauf zu achten, dass sich die Wasserratte nicht selbst überfordert.

Kajak und SUP – Paddeln mit Hund

Paddeln mit Hund ist die Trendsportart im Sommer, es hält fit und macht einfach Spaß. Dennoch gibt es ein paar Regeln, damit ihr es gemeinsam richtig genießen könnt:

  • Ihr müsst beide gute Schwimmer sein
  • Du solltest das Board oder Kajak alleine sicher beherrschen, damit du auch bei einem unruhigen Begleiter die Balance halten kannst
  • Dein Hund sollte nicht zu schwer sein, achte hier auf die Gewichtsangabe beim Board
  • Schwimmwesten für Zwei- und Vierbeiner sorgen für Sicherheit (Ich hab dir mein SUP und eine passende Schwimmweste unten verlinkt)
  • Sonnenschutz für euch beide nicht vergessen, die Sonne ist auf dem Wasser noch um ein Vielfaches stärker
  • Nimm genügend Trinkwasser für euch beide mit
  • Bleib in Ufernähe, solange dein Hund und du noch keine verlässliches und eingespieltes Team seid

SUP und Kajak – Wie kannst du deinen Hund daran gewöhnen?

Sicheres Schwimmen und auch das Springen von einem Steg ins Wasser sollte dein Hund gut beherrschen

Schaffe Vertrauen in die ungewohnten Gegenstände, das Paddel kann auch bei dir zuhause liegen, um deinen Hund daran zu gewöhnen. Er darf keine Angst davor haben, beim SUP fahren musst du das Paddel immer wieder über ihm von einer Seite zur anderen bewegen.

Zudem müsst ihr das Auf- und Absteigen aufs Bord oder ins Kajak üben, erst im Flachwasser, dann auch in tieferen Gewässern. Wenn dein Hund sehr ängstlich ist, könnt ihr auch auf festem Untergrund beginnen und er kann sich langsam daran gewöhnen.

Auch das Tragen der Schwimmweste sollte vorher geübt werden, damit dein Hund hier nicht verunsichert wird.

Und dann ist natürlich ein gewisser Gehorsam und Ruhe wichtig, unruhiges Hin- und Herlaufen oder unkontrolliertes Ins-Wasser-Springen kann euch beide in Gefahr bringen.

Wenn das alles gut klappt, seid ihr auf dem besten Weg, ein Super-SUP-Paddel-Team zu werden und wunderschönen Ausflügen steht nichts mehr im Wege.

Sucht euch ein passendes Gewässer (Hunderstrand!)

Für den Anfang wäre es am besten, wenn Motorboote und ähnliche laute Wasserfahrzeuge dort verboten sind, um deinen Hund nicht zu erschrecken und auch die davon verursachten Wellen zu umgehen

Beginnt immer mit kleinen Ausflügen und halte die Entfernung zum Strand so ein, dass dein Hund notfalls zurückschwimmen kann

Besonderheit Salzwasser

Gerade die Brandung am Meer ist für viele Hunde der Himmel auf Erden. Aber Achtung: Wenn vor lauter Begeisterung zu viel Salzwasser abgeschluckt wird, ist es mir der Freude schnell vorbei, denn Erbrechen und Durchfall können die Folge sein.

Auch das Fell solltet ihr nach dem Spiel mit den Wellen gründlich abduschen und immer darauf achten, dass genug Süßwasser zum Durststillen bereit steht.

Die Pfoten freuen sich anschließend über eine kleine Wellness-Behandlung, scharfkantige Muscheln oder Steinchen verursachen oft kleinere Läsionen, die im Salzwasser dann ziemlich unangenehm brennen können.

Haut, Ohren und Augen

Hunde sollten nach dem Baden generell abgeduscht werden, um typische „Hot spots“ (Fokale Hautentzündungen) zu vermeiden. Dies ist besonders bei bakteriell belasteten Gewässern wichtig und das weiß man leider oft erst hinterher.

Die Ohren müssen gründlich gereinigt und getrocknet werden, gerade unsere „Schlappohr-Kandidaten“ bekommen sonst sehr schnell eine Ohrenentzündung. Im feucht-warmen Milieu des Gehörgangs fühlen sich zudem Pilze und Milben sehr wohl. Und auch wenn es dem Hund noch soviel Spaß macht, bei der Heimfahrt im Auto sollte er nicht den Kopf aus dem Fenster strecken, da es durch die Zugluft sehr schnell zu Bindehaut- und/oder Ohrenentzündungen kommen kann.

Wasserrute – schnell ist es vorbei mit der Freude

Wie es genau zu einer Wasserrute kommt und warum manche Hunde anfälliger dafür sind als andere ist noch nicht genau geklärt. Fakt ist aber, dass der Wechsel zwischen großer Hitze mit anschließend sehr schneller Abkühlung die Entstehung einer sogenannten Wasserrute begünstigt. Hinzu kommen noch die oft ungewohnten Bewegungen im Wasser, an die die Muskulatur nicht angepasst ist.

Die Schwanzwurzel schwillt schmerzhaft an, die Tiere spreizen die Rute ein paar Zentimeter ab und lassen den Rest schlaff herabhängen. Medizinisch gesehen handelt es sich um eine Entzündung der Zwischenwirbelgelenke und des Gewebes. In leichteren Fällen kannst du mit einer Rotlichtlampe oder wärmenden Auflagen versuchen, für Linderung zu sorgen. Meist kommt man als Hundebesitzer aber nicht um eine Behandlung mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln herum, da der Hund zu sehr leidet.

Vorsorge ist auch hier die beste Therapie: Die Anstrengung im Wasser nur langsam steigern und den Hund nicht völlig überhitzt ins Wasser springen lassen, dann solltet ihr mit einer Wasserrute kein Problem haben. Denn bis diese völlig abgeheilt ist, kann es durchaus 7 bis 10 Tage dauern und gerade im Urlaub ist es dann schnell mit der Erholung vorbei.

Achtung Blaualgen

Jedes Jahr hören wir immer mal wieder, dass bestimmte Seen wegen Blaualgenbelastung gesperrt werden. Die eigentlichen Bösewichte heißen Cyanobakterien, die an der sogenannten „Wasservergiftung“ schuld sind.

Hohe Temperaturen, Düngemittel und zu wenig Bewegung im Wasser selbst lassen die Algen blühen und es entstehen massenhaft Bakterien. Wenn unsere Hunde größere Wassermengen abschlucken kann es innerhalb von 30 Minuten zu folgenden schwerwiegenden Symptomen kommen, die sofort tiermedizinisch behandelt werden müssen:

  • Übermäßiges Speicheln
  • Durchfall und Erbrechen
  • Zittern und Krmpfen
  • Schockzustände und blaue Schleimhäute
  • Juckreiz und andere Hautentzündungen

Daher haltet euch im Internet auf dem Laufenden, bevor ihr den Hund ins Wasser lasst oder auch selbst zum Schwimmen geht.

Leptospiren

Leider lieben Bakterien insgesamt das feucht-warme Klima, unsere Hunde können sich über belasteten Urin von Nagetieren mit Leptospiren infizieren, wenn sie aus kontaminierten Pfützen oder Teichen trinken.

Auf folgende Anzeichen solltest du immer achten und im Ernstfall an Leptospirose denken:

  • Mattigkeit
  • Futterverweigerung
  • Durchfall und Erbrechen
  • Dehydration
  • Fieber
  • Gelbfärbung der Skleren
  • Husten bis hin zur Atemnot

Leptospirose ist zudem eine Zoonose und damit auf den Menschen übertragbar. Bei ungefähr einem Drittel der tierischen Patienten verläuft sie trotz medizinischer Behandlung tödlich. Daher ist in diesem Fall je nach Region und Belastung über eine Schutzimpfung nachzudenken.

Für unsichere Schwimmer oder auch ältere Tiere ist ein kleiner Hundepool oder der Gartenschlauch oft die bessere Alternative.

Wenn ihr diese Regeln einhaltet, steht einem ungetrübtem Badevergnügen nichts im Wege. Wenn kein See oder Bach in der Nähe ist oder dein Hund für Wassersport zu ängstlich ist, schafft oft auch der Gartenschlauch oder ein Hundepool für Abhilfe.

Ich wünsche euch einen tollen Sommer!

Alles Liebe

Susanne

 

QUELLE: SUP - Kajak - Schwimmen - Wassersport mit Hund - Pfotencafe - Leben mit Hund und Katze


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