Gastbeitrag von Claudia Linde von DigiDogs: Diese Lebens- und Genussmittel sind für unsere Hunde giftig

Gastbeitrag von Claudia Linde von DigiDogs: Diese Lebens- und Genussmittel sind für unsere Hunde giftig

Wir sollten nicht davon ausgehen, dass Hunde alles gut vertragen, was wir selbst zu uns nehmen können. Denn einige Lebens- und Genussmittel, die für uns Menschen lecker, gesund und verträglich sind, können für unsere Hunde leider zur Gefahr werden. Hunde haben einen anderen Stoffwechsel als wir Menschen, Dies führt dazu, dass sie einige Stoffe, die wir gut vertragen, schlecht oder gar nicht verstoffwechseln können.

Man könnte jetzt hoffen, dass Hunde wissen, welche Nahrungsmittel gut oder schädlich für sie sind. Doch leider meiden Hunde nicht automatisch die für sie gefährlichen Lebensmittel. Hunde fühlen sich beispielsweise magisch von Süßem angezogen, denn sie können „süß“ sehr gut schmecken. Deshalb sind Schokoladen, Liköre oder Lebensmittel mit Zuckeraustauschstoffen sehr anziehend für Hunde, obwohl sie für sie Gifte enthalten. 

Es ist von mehreren Faktoren abhängig, wie viel euer Hund von einem für ihn giftigen Lebensmittel aufnehmen kann, ohne ernsthafte Vergiftungssymptome zu zeigen. In erster Linie kommt es auf die Menge des Giftstoffes pro kg Körpergewicht des Hundes und auf die individuelle gesundheitliche Verfassung des Hundes an. Logisch: Ein Chihuahua vergiftet sich mit einer kleineren Menge des Giftes als eine Deutsche Dogge und ein geschwächter Hund kann auf Gifte sehr viel empfindlicher reagieren als ein gesunder.

Viele Gifte können sich im Körper eures Hundes anreichern, da sie sehr langsam abgebaut werden. So können selbst kleine Mengen des Giftes, die aber regelmäßig eingenommen werden, zu einer schleichenden Vergiftung führen. Deshalb ist es am sichersten, Lebens- und Genussmittel, die Gifte enthalten, ganz zu meiden und vor eurem Hund sicher aufzubewahren. Dies gilt insbesondere für süße Naschereien, die gern mal im Haushalt offen umherliegen.

Klärt am besten alle Menschen, die mit eurem Hund zu tun haben, auf, welche Lebens- und Genussmittel für Hunde gefährlich sein können, und lasst diese nicht für euren Hund zugänglich offen umherliegen.

Und wenn euer Hund dann doch einmal etwas für ihn Giftiges gefressen hat, kann Zeit über das Leben deines Hundes entscheiden. Eine Vergiftung, ist immer ein eiliger Notfall! Ihr solltet sofort bei eurem Tierarzt oder beim Tiernotdienst anrufen und sicherstellen, dass ein Tierarzt vor Ort ist, um dann sofort zu ihm zu fahren. Für die Therapie hilft es dem Tierarzt sehr, zu wissen, womit sich euer Hund vergiftet hat.

Gefährliche Lebens- und Genussmittel für Hunde

Alkohol – ein Zellgift

Alkohol (Ethanol) ist ein Zellgift, das von Hunden schlechter abgebaut und verstoffwechselt werden kann als von uns Menschen. Deshalb ist Alkohol für unsere Hunde besonders schädlich. Laut tierärztlichen Studien ist eine Dosis von 5,5 g Ethanol pro kg Körpergewicht des Hundes tödlich, doch gefährliche Vergiftungssymptome können bereits bei geringeren Dosen auftreten. Je nach Alkoholgehalt des Getränkes und Größe des Hundes variiert die tödliche Dosis Alkohol. 100 ml Eierlikör (22,8 % vol.) enthalten 18 g Ethanol, was für einen kleinen Hund von 3 kg bereits über der tödlichen Dosis von 16,5 g Ethanol liegt.

Avocado – Herz- und Kreislaufgift

Avocados enthalten ein Herz- und Kreislaufgift für Hunde namens Persin. Dieses ist insbesondere im Avocado-Kern und in geringeren Mengen im Fruchtfleisch der Avocado enthalten. Da eine tödliche Dosis nicht bekannt ist, solltet ihr auf die Fütterung von Avocado bei euren Hunden besser verzichten. Der Avocado-Kern kann für euren Hund bei Verschlucken aber auch andere Gefahren bergen: Wenn der Kern im Hals stecken bleibt, kann er zu Atemproblemen führen und wenn er im Darm stecken bleibt, kann dies zu einem gefährlichen Darmverschluss führen.

Giftige Nüsse & Kerne

Während Sonnenblumenkerne und Cashewkerne richtig gefüttert sehr gesund für unsere Hunde sein können, sind die folgenden Nüsse und Kerne gefährlich und giftig:

  • Bittermandeln – enthalten bis zu 5% Amygdalin, das im Körper zu der giftigen Blausäure umgewandelt werden kann.
  • Erdnüsse – enthalten Lektine, die die roten Blutkörperchen verklumpen lassen können.
  • Macadamianüsse – Beim Gift in Macadamianüssen handelt es sich um ein unbekanntes Nervengift. Es hat sich in Studien gezeigt, dass Hunde bereits auf kleine Dosen von 0,7-4,9 g pro kg Körpergewicht mit klinischen Symptomen auf Macadamianüssen reagieren können. Ein Hund von 5 kg kann also bei der Aufnahme von 1-2 Nüssen mit Vergiftungssymptomen reagieren.
  • Schwarznüsse – absolute Vorsicht, da ein giftiger Pilzbefall insbesondere an der Schale, aber auch an den Nüssen für Leber und Nieren der Hunde sehr schädlich werden kann.
  • Walnüsse – absolute Vorsicht, da ein giftiger Pilzbefall insbesondere an der Schale, aber auch an den Nüssen für Leber und Nieren der Hunde sehr schädlich werden kann.

Quitte

Quitten enthalten in ihren Kernen Amygdalin, das sich im Körper in giftige Blausäure umwandeln kann. Roh sind hiesige Quitten ausgesprochen hart und enthalten viele Gerbstoffe, die sowohl bei uns Menschen als auch bei unseren Hunden zu ernsthaften Magenproblemen führen können. Deshalb sollten Quitten besser für Hunde tabu sein.

Rohe Holunderbeeren

Rohe Holunderbeeren enthalten giftige Glykoside wie Samburginin. Insbesondere in den Samen der Beeren befinden sich hohe Konzentrationen davon. Deshalb solltet ihr eurem Hund niemals rohe Holunderbeeren geben.

Rohe Hülsenfrüchte

Rohe Hülsenfrüchte enthalten Lektine, die für unsere Hunde gefährlich sind, da sie die roten Blutkörperchen verklumpen lassen können. Deshalb solltet ihr Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen usw. niemals roh an eure Hunde verfüttern.

Gekocht sind Hülsenfrüchte für Hunde nicht mehr giftig, aber zu große Mengen an gekochten Hülsenfrüchten sind trotzdem nicht empfehlenswert. Denn sie werden von vielen Hunden nicht gut vertragen und die Phytinsäure in ihnen kann Nährstoffe räubern.

Rohe und unreife Nachtschattengewächse

Unreife und rohe Nachtschattengewächse enthalten Alkaloide (Solanin) und Lektine, die für unsere Hunde giftig sind. Deshalb solltet ihr die folgenden vier Nachtschattengewächse niemals roh oder unreif verfüttern und im Zweifelsfall ganz auf die Fütterung verzichten: Aubergine, Kartoffeln, Paprika und Tomaten.

Schimmelkäse

Meidet bitte jede Sorte von Schimmelkäse bei euren Hunden. Blauschimmelkäse wie Roquefort werden mit Schimmelpilzen geimpft. Im Körper des Hundes können sich daraus Schimmelpilzgifte wie Roquefortin C bilden. Hunde können bereits auf kleine Dosen sehr empfindlich reagieren, was zu Lähmungserscheinungen und Atemproblemen führen kann.

Schokolade – es kommt auf den Kakaogehalt an

Kakao enthält Theobromin, das ein Nervengift für unsere Hunde ist. In der Schokolade ist der Kakao-Anteil ausschlaggebend für eine Vergiftung des Hundes: Je höher der Kakaoanteil der Schokolade ist, desto höher ist auch der Anteil an Theobromin.

20mg Theobromin pro kg Körpergewicht des Hundes können zu ersten Vergiftungserscheinungen führen und ab 60 mg Theobromin pro Kg Körpergewicht können lebensbedrohliche Symptome auftreten.

Für einen Hund von 10 kg Gewicht können 75 g dunkle Schokolade eine lebensgefährliche Dosis Theobromin enthalten. Während bereits 21 g pures Kakaopulver lebensgefährlich sein können, müsste ein 10 kg schwerer Hund aber über 250 g Milchschokolade für dieselbe Dosis Theobromin fressen. Es ist am sichersten, Naschereien aus Schokolade und Kakao immer vor euren Hunden sicher zu verwahren.

Süßstoff & Zuckerersatz: Birkenzucker (Xylit)

Birkenzucker (Xylit) ist ein beliebter Zuckerersatzstoff, der aber bereits in geringen Dosen stark giftig für Hunde ist. Xylit kommt beispielsweise in zuckerfreiem Gebäck, Schokoladen, Bonbons oder Kaugummis vor.

Doch Xylit ist ein Zuckeralkohol, der bei unseren Hunden zu einem starken Anstieg von Insulin und danach zu einem lebensgefährlichen Abfall des Blutzuckerspiegels führen kann. Xylit kann deshalb starke Unterzuckerungen und Schock oder Leberschäden und Leberversagen auslösen.

Bereits sehr kleine Mengen von 0,1 g Xylit können pro kg Körpergewicht zu Vergiftungserscheinungen führen und 1 g Xylit kann für einen kleinen Hund von 3 kg bereits tödlich sein.

Teein & Koffein

Teein und Koffein können von Hunden nicht verstoffwechselt werden. Sie können bei ihnen zu gefährlichen Herz- und Kreislaufstörungen führen.

Während geringe Dosen zu Unruhe, Magen- und Darmproblemen und Krämpfen führen können, könnten durch höhere Dosen lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden.

Weintrauben, Rosinen & Co.

Weintrauben können bei Hunden zu starken Vergiftungserscheinungen mit einem akuten Nierenversagen führen, das tödlich enden kann.

Um welches Gift für Hunde es sich in Weintrauben, Rosinen, Korinthen und Sultaninen handelt, ist unklar. Es wird auch von Hunden berichtet, die Weintrauben und Rosinen vertragen. Eine Vermutung von Tierärzten ist, dass Hunde besonders empfindlich auf Spritzmittel reagieren, mit denen die Weintrauben behandelt werden.

Zwiebel, Knoblauch, Lauchgewächse – Verklumpung der roten Blutkörperchen

Alle Lauchgewächse wie Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch, Porree oder Schnittlauch enthalten Allicin, das sich im Körper in schwefelhaltige Verbindungen (Sulfide) umwandelt. Bei Hunden können diese Sulfide zu Verklumpungen des roten Blutfarbstoffs und letztendlich zu einem verminderten Sauerstoffgehalt im Blut und zu Blutarmut führen.

Die lebensgefährliche Dosis von Knoblauch liegt bei 5 g pro Kg Körpergewicht des Hundes. Bei einem Chihuahua können also bereits 10 g Knoblauch (je nach Größe der Zehe sind das in etwa 1,5 bis 3 Knoblauchzehen) lebensgefährlich werden.

 

QUELLE: https://digidogs.de/


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