Ein Wegweiser zum richtigen Hundeshampoo

Ein Wegweiser zum richtigen Hundeshampoo

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Wer kennt es nicht? Ein ausgelassener Sprung in das nächste Schlammloch, ein gekonnter Schulterwurf in fiesen Schmutz. Wenn Bürste und Kamm nicht mehr weiterhelfen, hilft meist nur noch ein gründliches Shampoo oder eine Seife für Hunde. Ein regelmäßiges Bad ist für unsere Vierbeiner inzwischen zu einer Hygieneroutine geworden. Für uns Zweibeiner gibt es je nach Bedürfnis zahlreiche Shampoos zur Auswahl. So auch das umfangreiche Angebot für unsere Schützlinge. Doch welches Pflegeprodukt ist nun für Hunde das richtige? Worauf solltest Du beim Kauf achten? Gibt es eine Alternative?

Verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Hundeshampoos

Zunächst sind die Einsatzmöglichkeiten und somit die jeweilige Herausforderung für das Pflegeprodukt zu berücksichtigen. Die gängigen Gründe für ein Einschäumen Deiner Fellnase sind in der Regel:

  • Klassische Reinigung von Schmutz und unangenehmen Gerüchen
  • Alternative Abwehr von Parasiten wie Zecken, Flöhe & Milben
  • Allgemeine Fell- & Hautpflege
  • Verbesserung der Kämmbarkeit, Behandlung von Verfilzungen
  • Mehr Glanz und Geschmeidigkeit des Fellkleides
  • Stärkung und Regeneration der Haarwurzel
  • Linderung bei Hautreizungen wie Trockenheit und Juckreiz

Was ist das Besondere an Pflegeprodukten für Hunde?

Pflegeprodukte für Hunde sind nicht geeignet für Menschen. Umgekehrt gilt diese Regel natürlich auch. Selbst ein sehr sensibles Shampoo, wie für Babys oder Kinder, kann nicht bei Hunden verwendet werden. Dies liegt in erster Linie an den unterschiedlichen pH-Werten der Haut. Bei Menschen liegt er im Durchschnitt bei 5,5 und ist damit im leicht sauren Bereich. Bei Hunden liegt der pH-Wert deutlich höher. Je nach Rasse im basischen Bereich zwischen 6,0 und 8,7. Die Pflegeprodukte sind auf die jeweiligen Ansprüche von Mensch und Tier abgestimmt. Bei einem Produkt, welches nicht für Hunde entwickelt wurde, riskierst Du Hautreizungen. Der natürlichen Schutz von Haut und Fell kann zerstört werden. Das Fell verliert seine wasserabweisende Eigenschaft. Die Haut trocknet aus. Dies wiederum führt zu schnellerem Frieren bei Nässe und Schuppenbildung mit lästigem Juckreiz.

Die Fellstruktur und Haarlängen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Raues Haar benötigt eher ein stärkendes Shampoo. Langes Haar dagegen Glätte. Eventuell zusätzlich einen Conditioner für mehr Glanz, Geschmeidigkeit und Kämmbarkeit. Bei lockigem Pudelfell sollte auf einen hohen Ölanteil verzichtet werden. Außer, Du wünschst Dir mehr Volumen. Bei Welpen ist aufgrund des feinen Haarkleides sowie der empfindlichen, schnell austrocknenden Haut ein besonders mildes Naturprodukt empfehlenswert.

Eigenschaften eines geeigneten Pflegeproduktes für Hunde

Wie Du siehst, ist die Auswahl des richtigen Hundeshampoos für die Badestunde mit Deinem Buddy sehr wichtig. Der Anspruch an das Pflegeprodukt könnte höher nicht sein. Die Entscheidung ist in der Regel genauso schwierig wie bei der Futter- oder Leckerchenfrage.

Aber unabhängig von allen Faktoren, sollte das Shampoo nachfolgende Eigenschaften aufzeigen:

  • Geringe Schaumbildung
  • Neutraler bis höchstens dezenter Geruch
  • Hundespezifischer, basischer pH-Wert zwischen 6,0 und 8,7
  • Keine chemische Zusatzstoffe wie Alkohol, Duft- & Konservierungsmittel
  • Frei von Palmöl, Silikonen, Sulfaten und Parabenen
  • Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Panthenol, Aloe vera oder Urea
  • Eine rückfettende Wirkung für den Erhalt der natürlichen Schutzfunktion

Da uns allen das allgemeine Tierwohl am Herzen liegt, sollten möglichst vegane Naturprodukt ohne Tierversuche bevorzugt werden. Wichtig zu wissen! Der Hinweis von PETA, Deutschlands größter Tierschutzorganisation: „Als vegan gekennzeichnete Kosmetik enthält keine Inhaltsstoffe, die von oder aus Tieren produziert werden. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass vegane Kosmetikprodukte gänzlich ohne Tierversuche hergestellt werden.“ Daher ist es wichtig, dass beide Hinweise „vegan“ sowie „ohne Tierversuche“ aufgeführt sind.

Shampoo zur Abwehr vor Parasiten

Häufiges Kratzen, Nervosität, intensives Lecken und Knabbern an der Haut sind häufig Anzeichen für einen Parasitenbefall. Häufiges Ergebnis: gerötete Hautstellen oder sogar schmerzhafte Hautentzündungen. Zum Schutz vor Flöhen, Zecken und Milben musst Du nicht zwangsläufig direkt zur chemischen Keule greifen. Neben vielfältigen Alternativen ist auch das Hundeshampoo eine geeignete Methode. So kannst Du spielend einfach ein naturnahes Schutzschild aufbauen und einfach alle lästigen Gäste ausspülen. Wichtig dabei ist, dass die Wirkstoffe aus der Natur kommen. Ideal sind ätherische Öle von Zitroneneukalyptus und Zitronengras. Aber auch Essenzen aus Teebaumöl, Rosmarin, Anis und Lavendel können eine ähnliche Wirkung entfalten. Damit der Schutz aufrecht erhalten bleibt, ist im Normallfall ein wöchentliches Bad zwingend erforderlich.

Was kann man machen, wenn kein Hundeshampoo im Haus ist?

Sollte Dir gerade das Shampoo ausgegangen sein, aber trotzdem gerade ein Geruchsnotfall bestehen, ist die Tomatenkur eine kurzfristige und effektive Alternative. Den betroffenen Bereich mit Tomatensaft, Ketchup oder verdünntem Tomatenmark intensiv einreiben. Anschließend gründlich ausspülen. So verschwindet der Gestank ganz sicher im Abfluss. Doch Vorsicht: Dein Buddy könnte vorübergehend leicht tomatig riechen und je nach Fellfarbe einen leichten Rotstich haben.

Eine tolle Alternative, die auch hervorragend zum kräftigen Schrubben geeignet ist, wäre eine handliche Hundeseife. Wie beim Shampoo ist auch hier ist darauf zu achten, dass sie speziell auf die Bedürfnisse von Fellnasen angepasst ist. Eine normale Seife würde die Haut zu sehr austrocknen.

Ein Hundeshampoo sollte speziell auf die Bedürfnisse des Vierbeiners abgestimmt sein.

Du benötigst nicht für jede Gelegenheit das passende Pflegeprodukt. Reduziere die Aufgaben auf das Notwendigste. Zu viele verschiedene Typen können sich negativ auf Haut und Fell auswirken. Ein schonendes Multitalent mit den zuvor genannten Eigenschaften ist in der Regel völlig ausreichend. Für längeres, zu Filz neigendes Fell, eignet sich eine Kombination aus Shampoo und Conditioner. Als sinnvolle Ergänzung zum Hundeshampoo lohnen sich natürliche Mittel wie Kokosöl, Hanföl oder Schwarzkümmelöl im Futter.

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